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Der Kuka-Verpackungsroboter setzt die Bodenteile der Sonderverpackungen zusammen. (Bild: Kuka)

Der Geruch von Pappe liegt in der Luft. Es wird bedruckt, gestanzt, gefaltet und geheftet. In der Wellpappproduktion bei Tricor Packaging & Logistics mit Hauptsitz im süddeutschen Bad Wörishofen laufen im Sekundentakt Schwerwellpappkartons für die Automobil-, Chemie- oder Investitionsgüterindustrie vom Band – und mittendrin: Kuka-Roboter. „2004 haben wir einen Maschinenbauer mit der Entwicklung einer Sonderanlage beauftragt. In der Phase der Inbetriebnahme stand der Integrator jedoch unerwartet nicht mehr zur Verfügung und wir brauchten dringend die Unterstützung spezialisierter Fachkräfte“, erinnert sich Lothar Heinzelmann, Leiter des Bereichs Engineering Projects bei Tricor. Die Uhr tickte, die Produktion musste zum geplanten Termin starten.

Einen kompetenten Ansprechpartner fand das Unternehmen im Kuka Customer Service. „Nach dem Anruf von Tricor haben wir sofort reagiert“, beschreibt Wolfgang Wanka, Abteilungsleiter für den Bereich Application Programming bei Kuka, den ersten Kontakt. Aus dieser „Ersten Hilfe“ hat sich mittlerweile eine langjährige Partnerschaft beider Unternehmen entwickelt.

Schnelle Unterstützung nach erster Kontaktaufnahme

„Nach der ersten Kontaktaufnahme mit Kuka stand keine 24 Stunden später ein Mitarbeiter des Customer Service bei uns vor der Tür“, erklärt Heinzelmann. Der Mitarbeiter aus dem Service-Bereich schloss die Grundkonfiguration der Anlage ab. Zunächst mussten die Programme neu erstellt werden, da diese beim Integratorwechsel verloren gingen. „Nach der Wiederherstellung der Programmierung ging es vor allem darum, Taktzeit- und Ablaufoptimierungen vorzunehmen“, erklärt Wanka. Außerdem wurden Schutzbereiche definiert und die Inbetriebnahme der Anlage begleitet. Seitdem hat das Unternehmen für alle Kuka-Roboter Serviceverträge beim Customer Service abgeschlossen. „Das heißt, falls ein Roboter ausfällt, schickt Kuka sofort einen Service-Spezialisten vor Ort“, erklärt Wanka.

Der Customer Service steht seinen Kunden bei Krisensituationen zur Seite und kann bei der Integration von Anfang an unterstützen: Von der Offline-Simulation über die Auswahl des richtigen Roboters bis zur Optimierung von Produktionsanlagen – der Service deckt alle Schritte bis zur Inbetriebnahme ab.

Auf den richtigen Knick kommt es an

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Der Kuka KR Quantec: Zuständig für das Handling von Sonderverpackungen. Kuka

Seit der ersten Unterstützung bei der Inbetriebnahme der Anlagen schätzt Tricor den Customer Service. „Durch unseren Servicevertrag stehen wir in regem Austausch und haben bereits zwölf weitere Konfektionierungsanlagen gemeinsam entwickelt“, erklärt Heinzelmann. Für das Handling von Sonderverpackungen ist in Bad Wörishofen etwa ein KR Quantec zuständig. Bei den Verpackungen handelt es sich um speziell von Tricor entwickelte Wellpappkartons, die einen integrierten Automatikboden beinhalten und sich somit einfach und schnell aufstellen lassen. Der Roboter faltet die Bodenteile der Kartons und setzt diese zusammen. Dazu ist er mit einem knickbaren Vakuumgreifer ausgerüstet, mit dem er die Bodenteile der Kartons präzise faltet und dem weiteren Produktionsprozess zuführt.

Der Roboter als Falthelfer

Das jüngste gemeinsame Projekt von Kuka und Tricor: Ein sensitiver Kuka LBR IIWA findet seinen Einsatz beim Falten und Heften von Kartonzuschnitten, die als Wickelpolster Bestandteil einer Verpackung für die Automobilindustrie sind. Dazu werden die Wellpappbögen über ein Magazin in den Arbeitsbereich des Leichtbauroboters befördert. Mit einem Greifer nimmt der sensitive Roboter den Kartonzuschnitt auf und bricht ihn an der Sollbruchstelle. Anschließend platziert er den Zuschnitt in einer Halterung und faltet, wie beim Origami, aus der Grundform ein dreidimensionales Objekt. Das gefaltete Wickelpolster in Form eines Quadrats führt der Roboter daraufhin einem Heftkopf zu und legt das geheftete Teil an einer Ablagestation ab.

Automatisierung wird gemeinsam ausgebaut

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Der Kuka LBR iiwa faltet Wellpappbögen. Kuka

Tricor ist mit dem Ergebnis der Zusammenarbeit sehr zufrieden. Zuverlässig übernehmen die Roboter das Konfektionieren der Wellpappkartons im Dreischichtbetrieb und sorgen für effiziente Abläufe. „Mit ihrer nachhaltig hohen Qualität sichern uns die Anlagen einen Wettbewerbsvorteil und entlasten unsere Mitarbeiter von schweren und monotonen Arbeitsaufgaben“, schließt Heinzelmann. Die Zusammenarbeit besteht mittlerweile seit über einem Jahrzehnt und soll ausgebaut werden. Weitere Automatisierungsprojekte sind bereits in Planung.

Veranstaltung ‚Roboter in der Verpackungsindustrie‘

Die Veranstaltung richtet sich primär an Betreiber aus der verpackenden Industrie, Verpackungsmaschinenbauer sowie Hersteller von Roboterlösungen und Komponenten und dient als Plattform zum Austausch zwischen Anwendern und Lösungsanbietern. Hüthig

Die Veranstaltung richtet sich primär an Betreiber aus der verpackenden Industrie, Verpackungsmaschinenbauer sowie Hersteller von Roboterlösungen und Komponenten und dient als Plattform zum Austausch zwischen Anwendern und Lösungsanbietern. Hüthig

Roboter kommen mittlerweile in faktisch jedem Bereich des Verpackungsprozesses zum Einsatz. Und das gilt schon lange nicht mehr nur für Hochlohnländer in Europa, die ihre Wettbewerbsfähigkeit durch erhöhte Automatisierung sichern wollen, sondern auch für Emerging Markets wie Indien und China, die aufgrund einer schwer planbarer Personalfluktuation auf Roboter in der Produktion angewiesen sind.

Zusammen mit den Kollegen des Verpackungstitels neue verpackung veranstaltet die IEE darum am 30. Oktober 2019 in München die Praxistagung „Roboter in der Verpackungsindustrie“. Die Veranstaltung gibt einen Überblick zum bereits technisch Möglichen in Form von Best-Practices sowie einen Ausblick in die (nicht allzu ferne) Zukunft. Begleitet beziehungsweise ergänzt wird die Veranstaltung durch eine kleine Fachausstellung.

Weitere Informationen, natürlich inklusive der Möglichkeit zur Anmeldung, finden Sie unter www.verpackungsroboter.com.

Kuka-Roboter falten Schwerwellpappe-Origami im Video:

Sebastian Schuster

Global PR & Content Manager Division Industries bei Kuka

(ml)

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